Während ein Teil der Mannschaft am Vorabend frühzeitig wieder aus Barcelona zurückkehrte, nutzten Andere den Abend für eine zusätzliche Koordinations-Einheit im Nachtleben Barcelonas, wobei der Capitano kurzerhand Physio-Übungen in Dance-Moves umfunktionierte und damit schwer beeindruckte.
Kein Wunder lag der Fokus am Morgen auf jenen im Club anwesenden Personalien. Unser Torhüter lieferte sich mit Casanova S.B. dafür einen verbalen Schlagabtausch um die Vergabe der legendären Perücke. Während sich N.O. seiner Liebe des Lebens bestohlen sah, erklärte S.B., dass Differenzen zwischen den Ansprüchen und dem physischen Erscheinungsbild unseres Torhüters bestehen würden. Und obwohl sich die Beiden auf der Heimreise einen Moment romantischer Zweisamkeit auf einer Brücke gönnten, waren die Fronten verhärtet und einer der Beiden musste schlussendlich wegen unbestätigten Anschuldigungen den schönen Kopfschmuck für den Rest des Tages auf sich tragen.
Der Tag galt dann der individuellen Vorbereitung auf das langersehnte Länderspiel. Nachdem der Assistenztrainer bereits unter der Woche seine Social-Media-Affinität bewies, schwelgte der Torwarttrainer in alten Erinnerungen und präsentierte in seinem Whatsapp-Status den Schlafplatz am Strand von Lloret de Mar, welchen er bei seinen Partyferien vor 30 Jahren mangels Hotelbuchung als Notunterkunft missbrauchte.
Am Nachmittag hatte Ruedi eine Foto-Diashow vorbereitet und wir liessen die Erlebnisse der letzten Jahre Revue passieren. Dann gingen wir zum Abendbrot über. Während die Mannschaft seriös am bestmöglichen Fokus für das Testspiel schliff, driftete der Staff von der Professionalität ab. Als der Haupttrainer den Assistenten fragte: „Ninsch du Wyy?“, rief der VA (Videoanalyst T.Z.) bereits besorgt durch den Speisesaal: „Hesch de Rot scho bstellt?“
Ein Glück hatte unser Mädchen-für-Alles (Martin) einmal mehr hervorragende Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass kein Personal vorhanden war, um diesem Wunsch Folge zu leisten.
Per Bus an der vermeintlichen Spielstätte angekommen, wartete eine 10-minütige Schnitzeljagd zum Spielfeld auf uns. Während wir dann für unser Teamfoto posierten, zeigte bereits die Juniorenabteilung unseres spanischen Kontrahenten ihre technischen Fähigkeiten und wir uns schwer beeindruckt davon.
Im Spiel selbst konnten wir uns in der 1. Hälfte gegen den regionalen 2. Ligisten aus der katalanischen Liga gut beweisen und so ging es 0:0 in die Pause. Nachdem wir durch ein Blitztor vom Wadenwunder aus Moslig gar 1:0 in Führung gingen, mussten wir gegen Ende Spiel die Segel streichen. Während Malgrat auf dem rechten Flügel auf den Bruder von Vinicius Junior setzte, durfte in unseren Reihen der Torhüter noch Spielpraxis im zentralen Mittelfeld sammeln. Mit einem wunderschönen Distanztreffer setzte Malgrat den Schlusspunkt und es Stand ein Verdikt von 1:5 auf der Anzeigetafel. Nichtsdestotrotz war dies ein gelungener Test für uns und wird konnten die Trainingsinhalte in das Spiel übertragen.