Die Bestandesaufnahme am Sonntagmorgen brachte hervor, das niemand des Nachtschwimm-Trios anwesend war, um bei der Perückenwahl mitzuwirken. Weil es einer der drei Kandidaten vor Erschöpfung nicht einmal mehr ins richtige Zimmer schaffte, war ihm die Nominierung gewiss. Bei der Abstimmung holte er sich dann beinahe so viele Stimmen wie sein Schwimmkollege bei den Kantonsratswahlen.
Immer noch etwas bleich (vom hohen Wellengang?) trafen schliesslich alle drei doch noch mit grosser Verspätung in der Lobby ein. Einer der drei liess sich zuvor nur durch einen Wangenkuss aus seinem Dornröschenschlaf wecken.
Die Theoriestunde mit Ziege fand also vor versammelter Mannschaft statt. Bei einer Videoszene wurde R.M. etwas stutzig, weil er plötzlich einen 12. Gegenspieler auf dem Platz ausfindig machte. Er stellte dann schliesslich fest, dass es nur der Schiedsrichter war.
Das Vormittagstraining musste dann wegen schlechter Witterung abgesagt werden. Die finale Entscheidung dazu traf unser Assistenztrainer (Zitat „Bei solchem Wetter setzte ich keinen Fuss vor die Tür.“)
Das Mittagsessen liess unser Wadenwunder aus Moslig aus, da er bereits viel zu viel Ananas zum Zmorgen gegessen hatte. Der Rest griff herzhaft zu und gut gstärkt bestieg man den Car für die Fahrt zum Nachmittagstraining. Schon beim starten des Motors meinte Trainer Ruedi: „Ou, ez hets doch öppis putzt.“ Und einige Minuten später stellte auch Elias fest: „Meini da no oder stinkt do öppis?“ Sämtliche Bedenken werden sofort von Silvan aus dem Weg geräumt: „Äh da isch ganz normal bimene Diesel.“ Als dann Raphi in der hintersten Reihe immer wärmer ums Hinterteil wurde, der Bus aber gar nicht über eine Sitzheizung verfügt, wurde man doch etwas misstrauisch.
Plötzlich wurde es hektisch, denn eine solche Rauchentwicklung und der dazugehörige Brandgeschmack fand selbst Silvan für ein Diesel-Fahrzeug höchst ungewöhnlich. „Fuego, fuego!“ rief man zum Busfahrer, der einen Notstopp auf der Autostrasse vornehmen musste. Um Leib und Leben bangend flüchtete man aus dem Bus. Aus sicherer Entfernung durfte man nun ein Kabarett sonderngleichen beobachten. In der Hauptrolle der Busfahrer und die Polizei mit einem Grossaufgebot von drei Streifenwagen. Als hätte die Polizei nicht schon genug zu tun, mussten sie zwischenzeitlich auch noch den „Cheftrainer Einwärmprogramm“ von der Unfallstelle wegweisen. Dieser witterte ein neues WhatsApp Profilbild und inszenierte vor der dramatische Kulisse und dem Polizeiwagen eine vermeindliche Festnahme, während F. B. mit der Handykamera fleissig drauflosknipste. Dies passte dem einen Beamten gar nicht und nach einigen happigen Vorwürfen und vermeindlich homophoben Beleidigungen des Ordnungshüters standen das Trainerduo Ruedi und Poser-Pe wie begossene Pudel da. Aus Respekt vor der Polizei, unserem Freund und Helfer, posten wir nur ein seriöses Foto der Szene.
Wir warteten also weiterhin auf den Ersatzbus. Während Elias die frierenden Teammitglieder mit einer Weisheit von Vater „Felsä“ zum stetigen mitführen einer Jacke belehrte, brachte ein vierter Streifenwagen das Zvieriböxli vorbei, welches einer der Kollegen in der Hitze des Gefechts wohl in der Zentrale hatte liegen lassen. So viel Zeit muss sein.
Freudig wurde die Ankunft des Ersatzbusses erwartet. Dieser wurde direkt hinter den defekten Bus parkiert, damit im Falle eines erneuten Ausbrechen eines Brandes das Feuer unkompliziert auf den Ersatzbus hätte übergreifen können. Als alles geregelt schien, stellte sich heraus, dass beim Unfallbus die Türe zum Material nicht mehr geöffnet werden konnte. Nachdem sich die beiden Carfahrer mit Besenstiel-Medizinkofferfischen versucht hatten wurde es Severin zu viel. Er versammelte die stärksten Mannen um sich und gab das Kommando: „Uno, Dos, Tres: BAAM“ und die Türe war geöffnet. Diese Aktion verleite die lokalen Ordnungshüter zu einem Kontrollgriff an die Oberarme unserer Nummer 3. Das Training konnte mit ordentlich Verspätung in Angriff genommen werden.