Der zweite Tag unseres Trainingslagers begann mit einer frischen Brise, die selbst Mittelfeldabräumer Sevi aus dem windgeschützten Dreien zu der poetischen Feststellung verleitete: „Do loftets de Rege schö weg!“ – eine charmante Umschreibung für den Wind, der uns den Regen vom Leib hielt. Dieser Wind war wohl auch der Grund, warum ein Ball auf dem Gym-Zelt landete, wo unsere „Update Fitness“-Truppe rund um Kurzhantelfanatiker Marc O. und Chestday-Gian ihre Muskeln aufwärmte. Unsere Torhüter, die bereits im Training mit Paraden glänzten, sahen keinen Grund, den Ball zu retten – das übernahm dann Rapha F., mit einem zirkuswürdigen Auftritt.
Zum Mittagessen gab es wieder ein köstliches Buffet, das jedoch unserem Assistenten, der sich mit einer Grippe im Quarantänezimmer befindet, vorenthalten blieb. Die Redewendung „en chalte Schluck Pe“ fand so ihre humorvolle Neuinterpretation. Wir wünschen ihm von der Redaktion aus gute Besserung – während er letzes Jahr beim Bus-Inferno noch knapp um einen Gefängnisaufenthalt herumkam, wird ihm dafür nun das Essen wie im Gefängnis geliefert. Wir hoffen, dass es zumindest schmeckt!
Unsere Physio-Expertin Sarah, normalerweise eine Koryphäe in ihrem Bereich, war sichtlich nervös vor ihrem Nachmittags-Vortrag über Physis und Psyche. Der Haupttrainer, der versehentlich die linke Pfeiltaste mit Backspace verwechselte, trug nicht zur Beruhigung bei. Doch am Ende waren alle Spieler erleichtert zu erfahren, dass beim Skifahren ein grosser Unterschied spürbar sei, ob man Wasser trinke oder nicht – eine subtile Anspielung auf die Vorzüge von weniger alkoholischen Getränken.
Der Nachmittag stand im Zeichen der Zimmerchallenge, und die Mannschaft fand sich auf dem Platz zu einer Runde Fussballgolf wieder. Gruppe 1 triumphierte in einem packenden Duell. Dabei war die halbe Mannschaft fasziniert von Silvan F.s abgerissenem Muskelbündel im Oberschenkel, das sich wie ein ungebetener Gast an einem ungewohnten Ort eingenistet hat – es bewegt sich ein wenig, nützt keinem, schadet aber auch nicht. Aus dem Gemurmel der Beibachtenden heraus entstand die Theorie, dass Silvio „Wadenwunder“ T.s genetischer Wadenvorteil vielleicht auch durch ein solches Muskelbündel entstanden ist, das den Weg bis unters Knie gefunden hat.
Nach dem Abendessen erlebte Claudio B. sein erstes Mal – und das war nicht zu überhören. Seine Brunstrufe lockten immer mehr Spieler in das Zimmer des Geschehens. Als die Hosen wieder hochgezogen waren, war die Behandlung abgeschlossen. Der arme Kerl musste sich vor neun Schaulustigen das erste Mal eine Nadel in den Oberschenkel stecken lassen, um die Regeneration anzuregen. Wir hoffen, es hat geholfen. Ruedi kommentierte trocken: „Sarah sei wie ein Appenzeller Bless: loht nümme los.“
So endete ein weiterer ereignisreicher Tag in Marbella!




