Trainingslager 2023 – 2. Tagebucheintrag
Sonntag, 5. März 2023
Am zweiten Tag war das ganze Team bereit für den Z‘Morge. Also fast das ganze Team. M.H., L.F. und M.O. waren nicht in Sicht. Es stellte sich heraus, dass sie keine Morgenmenschen sind und noch tief und fest schliefen. Was mit einer gerechten Konsequenz folgte. Material schleppen, ins kalte Wasser springen und auch eine 1-minütige Aufführung stand bei ihnen neu auf dem Programm.
Mit dem Frühstück im Bauch fuhren wir mit dem Car zum Trainingsareal, verloren aber die Orientierung und fanden uns zwischen mehreren Tennisplätzen wieder. Nach einem Rundgang durch das Areal fanden wir endlich den Fussballplatz, welcher sich, oh Wunder, direkt neben dem Car befand. Für das nächste Mal werfen wir gleich einen Blick auf die angeschriebenen Schilder. Im Hotel wartete eine frische Abkühlung im Pool auf uns. Mehr oder, im Falle von L.H., M.S. und M.H., eher weniger freiwillig. Heute war auch M.S.‘s erster Tag als Fotografin. Allerdings hatte sie ein paar Aussetzer: den Deckel nicht abgenommen beim Fotografieren oder nicht gewusst, wie der Blitz funktioniert.
Nach dem Mittagessen stand dann auch schon unser Freundschaftsspiel an. Frisch gestärkt machten wir uns auf zum Theorieraum zur Videoanalyse. Jedoch verzögerten technische Schwierigkeiten dessen Start. Während Trainer S.S. und Kapitänin D.B. diese zu überwinden versuchten, litten wir anderen unter der fast schon unerträglichen Hitze im Taktiksaal. Nach fünfminütiger Saunapause galt es dann aber ernst. Konzentriert verfolgten wir die Ausführungen unseres Trainers. Nur Videochefin D.B. schien nicht ganz auf der Höhe zu sein. Beim „Stopp!“ unseres Trainers wurde nicht gestoppt, beim „Zurück!“ lief das Video weiter, und als eine Spielsituation aus der 85′ Videominute analysiert werden sollte, wurde fleissig in der 96′ gesucht. Erst als zufälligerweise eine Szene aus unserem letzten Match abgespielt wurde, in der M.T. von einem Ball im Gesicht getroffen wurde, war D.B. hellwach. Mehrmals wurde die Szene wiederholt und sogar nach der Funktion Zeitlupe gesucht, obschon dieser Vorfall wenig bis gar nichts mit unserem Taktiktraining zu tun hatte, jedoch für viele Lacher und noch mehr „Aua!“-Rufe sorgte.
Dann ging es auch schon los. Unter den Augen von vielen Schweizer, sowie albanischen Fans bestritten wir unser Testspiel. Ein Testspiel das sich schon bald wie ein Profispiel anfühlte, als mit dem Schiedsrichter gleich auch noch Linienrichter auftauchten. Der Beginn unseres Matches fiel dann ein wenig holprig aus. Nach zweimaligem Rückstand stand es zur Pause 2:2. Diese knappe Geschichte machte viele Spielerinnen und auch Trainer nervös. So wollte S.S. nach etwa dreissig Minuten M.S. mit falschem Trikot aufs Feld schicken. Im Falle von A.M. machte die Nervosität gar orientierungslos. Nach einem vehementen „Arta, Vorwärts!“ unseres Trainers, legte sie einen rasanten Zwischenspurt Richtung eigenes Tor hin. Auf das darauffolgende: „Vorwärts nicht rückwärts!“, kam nur ein kurzes „Sorry!“ und ein Spurt in die andere Richtung, begleitend von Lachern von der Seitenlinie. In der zweiten Hälfte konnten wir dann, unter den Augen des Herren 1, welches uns nun auch mit seiner Anwesenheit beglückte, das Ruder rumreissen. Der Gegner schien langsam müde und wir fanden immer besser ins Spiel. Auch A.M. schien sich nun auf dem Feld zurechtzufinden und trug ein Tor zu unserem Score bei. So entschieden wir eine Partie mit viel Körpereinsatz (vor allem des Gegners…) mit 7:3 für uns.
Zufrieden und erschöpft fanden wir den Weg zurück ins Hotel. Doch unser Nachmittag war noch nicht zu Ende. Die drei Langschläfer des Tages, L.F., M.O. und M.H., machten sich nun bereit für ihren langersehnten Auftritt. Unter vielen erwartungsvollen Augen machten sie sich bereit. Jedoch wurden ihre Vorbereitungen jäh von einem wasserspringenden Fussballspieler unterbrochen, der nur mit Unterhose bekleidet wie ein hyperaktiver Delfin durch unsere Poolgewässer hüpfte. Doch auch diesem Fisch ging schon bald die Luft aus und nun hiess es Bühne frei für unser Trio. Innerhalb von wenigen Sekunden verwandelten sich unsere Schlafmützen zu harten Rockern und spielten Luftgitarre zu „I Love Rock’n’Roll“. Zumindest 2/3 des Trios. M.H. hat wohl auch die Bandproben verschlafen und liess ihr Luftgitarrenspiel mehr wie eine Art Bauchtanz aussehen. L.F. machte dies jedoch wieder wett und schien als Rising Star. M.O. komplettierte die Aufführung und folgte ihren Kolleginnen mit einem gelungenen Salto ins Wasser.
Beim Nachtessen wollte L.F. ihre Meinung über Essen, das sie nicht mag, mit uns teilen. L.F.: „Bäume, die man essen kann sind grusig.“ Da folgten erstmal ratlose Blicke. I.C. wollte auch noch ihren unnötigen Senf dazugeben mit: „Ahhh Essbäume“, was die Verwirrung im Allgemeinen in keinster Weise verringerte. Irgendwann fiel L.F. das Wort dann wieder ein und schrie auf: „Brokkoli, es sind Brokkolis.“ Kurz darauf kam M.H. mit einem riesigen Teller von Dessertbuffet zurück. Da erwarteten wir alle eine riesige Portion. Doch die Enttäuschung war gross. Im Teller befand sich ein halber Schnitz Kiwi, eine halbe Heidelbeere und ein Teelöffel voll Vanillecreme.
Am Abend verbrachten die meisten die Zeit an der Hotelbar, um die Sketches zu planen. A.M. war jedoch anders beschäftigt. Sie schliesste sich einer Fussballmannschaft bei albanischen Volkstänzen an und begeisterte alle mit ihren Tanzskills. Auch F.B. wurde noch auf die Bühne gerufen und durfte dem bezaubernden Hotelmagier bei einem Liebeszauber helfen. So zog ein weiterer anstrengender aber erfolgreicher Tag im schönen Benidorm vorbei. (I.C/L.H.)